Dinkel- Roggenbrot mit Sauerteig




Dank, oder eher wegen der momentan herrschenden Pandemie, habe ich mich wieder ans Brot backen gewagt. Früher hatte ich einen Brotbackautomat, dieser lebt allerdings nicht mehr. So richtig Brot backen? Habe ich mich bis vor ein paar Wochen nicht getraut, wobei ich jetzt selbst nicht mehr weiss, wieso. 
Eigentlich ist es ganz einfach. Eigentlich auch nur, weil es ziemlich lange dauert, mindestens über Nacht,  und das auch nur, wenn der Sauerteig schon fertig ist. 

Ja, es dauert lange, dafür sind die Zutaten günstig und jeder kann ganz nach Geschmack selbst variieren. Mit Nüssen, mit Kräutern, Zutaten hier, ein paar andere dort und schon hat man eine Bandbreite an leckeren selbst gebackenen Broten.
Es fing alles mit einem Rezept an, dass ich bei Pinterest entdeckt habe, auch mit Sauerteig. Da ich schon über 5 Jahre kein Brot mehr selbst gebacken habe, musste also erstmal ein Sauerteig angesetzt werden... 
Nach vier Tagen war es dann endlich soweit und ich konnte mich an das erste Rezept wagen. Ich muss sagen, das erste Brot war lecker, aber noch nicht ganz unser Geschmack. Also habe ich mich weiter auf die Suche gemacht, ein zweites Brot gebacken, es war auch lecker, aber immer noch nicht so unseres.
Ich muss dazu sagen, mein Lebensgefährte ist gelernter Bäcker und hat mich mit wertvollen Tipps versorgt. Er arbeitet schon lange nicht mehr als Bäcker und ist von Früh bis Spät auf der Arbeit.
Kurz gesagt, nach dem vierten Brot ist mein erstes eigenes Rezept entstanden. 
Da die Kitas momentan geschlossen sind und Mäusi den ganzen Tag zu Hause, habe ich auch eine kleine Helferin. Mehl sieben und die Küche verwüsten macht uns beiden Spass, genauso im Teig kneten und wenn wir sowieso schon dabei sind, können wir auch noch unsere Lieblingsmuffins backen und den Schaber und die Schüssel ausschlecken. 


Jetzt aber genug erzählt, hier das Rezept: 

Es braucht wirklich nicht viel, im Normalfall sollten die Zutaten problemlos im Supermarkt und Drogerie zu bekommen sein, wenn nicht grade eine Pandemie die Welt im Griff hat.
Ich unterstütze seit Jahren kleine Geschäfte, Einzelhandel und Kleingewerbe, weshalb ich mein Mehl direkt in der Mühle bestelle, da ist auch zu Corona-Zeiten welches zu bekommen.

Den Sauerteig habe ich selbst angesetzt und vermehrt, es geht aber auch getrockneter Sauerteig aus der Tüte.
Grundsätzlich benutze ich Vollkornmehl, es geht natürlich auch weiter gemahlenes.




350 Gramm 
Roggensauerteig
450 Gramm 
Dinkelmehl
150 Gramm
Roggenmehl
300 Gramm/ml
Lauwarmes Wasser
16   Gramm 
Salz
5     Gramm 
Backmalz


  • Zuerst werden die beiden Mehlsorten miteinander vermischt
  • Dann 2/3 der Mehlmischung (400 Gramm) und 200 Gramm lauwarmes Wasser mit dem Sauerteig verkneten, bis alles gleichmässig verteilt ist, am besten in einer ausreichend grossen Schüssel, da der Teig ziemlich zäh ist und sich nicht gut formen lässt.
  • Das restliche Mehl über den Teig geben, sodass der Teig komplett bedeckt ist.
  • Salz und Backmalz darüber streuen, darauf achten, dass das Salz nicht mit dem Teig in Berührung kommt, sonst kann es zu Reaktionen im Gährprozess kommen.
  • Mit einem feuchten, sauberen Tuch abdecken und für mindestens vier Stunden an einem warmen Ort gehen lassen, am besten über Nacht.
  • Der Teig ist gut, wenn er ordentlich nach Apfelessig (anders kann ich es schlecht beschreiben) riecht.
  • Nun den Backofen auf 260 grad Celsius vorheizen. Ein tiefes Backblech, oder eine feuerfeste Schale auf den Boden im Ofen stellen.
  • Den Teig mit den restlichen Zutaten und 100 Gramm lauwarmem Wasser gründlich kneten. Ein bisschen mit dem Mehl „spielen“. Der Teig ist sehr klebrig, das soll aber so sein. Ich backe das Brot in einer breiten Kastenform, das ist aber jedem selbst überlassen. Wichtig ist, dass sie eingemehlt ist, ruhig den Boden mit Mehl bedecken. Den Teig etwas formen und mit Mehl bestäuben und mit einem Messer einritzen.
  • Jetzt den Brotteig in den Backofen stellen und in die Schale eine Tasse heisses Wasser schütten, damit das Brot im Dampf (in Schwaden) backen kann und den Ofen auf 250 grad runter drehen. Einfach aus dem Grund, weil Temperatur beim öffnen verloren geht, heizen wir ihn einfach 10 grad höher.
  • 20 Minuten bei 250 grad backen.
  • Die Tür des Ofens vorsichtig öffnen. Achtung, Verbrennungsgefahr!!! Den Dampf ablassen und die Schale raus nehmen
  • Temperatur auf 180 grad runter drehen und weitere 55 Minuten backen.
  • Das Brot ist fertig, wenn es beim anklopfen von unten, hohl klingt.
  • Raus nehmen und für den Glanz und eine schöne Kruste mit Wasser bepinseln, aus der Form nehmen und auf der Seite liegend (bei Kastenformen) auskühlen lassen.

Wir lieben diese Brot und am besten schmeckt es am ersten Tag, einfach mit Butter, gesalzen oder ungesalzen, je nach Geschmack.

Guten Appetit



Kommentare